Die Idee von Baunatal hat immer Menschen angezogen. Baunataler Kinder bleiben gerne in ihrer Heimatstadt oder kehren zurück. Sie finden hier gute Perspektiven für ihre Familien. Zugleich erwarten insbesondere ältere oder behinderte Mitbürger kleine, pflegeleichte und barrierefreie Wohnungen. Sie alle müssen bezahlbar sein.

Bedarfsgerecht Wohnraum für alle Baunataler Bevölkerungsgruppen zu schaffen oder zu modernisieren ist deshalb zu jeder Zeit eine wichtige Aufgabe. Sie bewahrt die soziale Balance in der Stadt und eröffnet Entwicklungschancen.

Die Innenentwicklung wird in allen Konzepten immer Vorrang haben. Schließlich wollen wir wertvolle Ressourcen schonen. Der Zweckverband Raum Kassel hat für alle Gemeinden ein Siedlungsrahmenkonzept erstellt. Alle darin beschriebenen Potenzialflächen habe ich als Erster Stadtrat untersuchen lassen. Dabei wurde die Bevölkerungsentwicklung in Baunatal berücksichtigt.

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass unsere Bevölkerung älter wird und Baunatal weiterhin sehr attraktiv ist für junge Familien. Weil die Gesamtbevölkerung bisher nur langsam wächst, brauchen wir weniger Fläche und können einen großen Teil des Bedarfes weiterhin durch Innenentwicklung und Nachverdichtung decken. Die erforderliche maßvolle Entwicklung neuer Bauflächen wird sich in den nächsten Jahren am Bedarf in den Stadtteilen orientieren.

Auf diese Weise schaffen wir es allen Baunatalern und jenen, die es werden wollen, für jeden Lebensabschnitt passende Wohnungen anzubieten und zugleich den Bestand für nachfolgende Generationen zu modernisieren.

Baunatal ist neben Kassel Nordhessens wichtigster Industrie-, Logistik-, Gewerbe-, Einzelhandels- und Innovationsstandort. In unserer Stadt arbeiten heute über 26.000 Beschäftigte, 15 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren.

Wir waren immer eine VW-Stadt und wir werden dies auch in Zukunft mit allen Herausforderungen bleiben.

Es geht jetzt um die Unterstützung bestehender Betriebe, einschließlich des Volkswagenwerkes. Der Wandel bietet Chancen zu weiterer Innovation, wenn wir sie gemeinsam nutzen und als Stadt die richtigen Rahmenbedingungen bieten. So schaffen wir zusammen mit den 300 Mitgliedern der Wirtschaftsgemeinschaft ein Gründer-, Investitions- und Innovationsklima.

Zur Idee von Baunatal hat zu jeder Zeit eine gute Versorgung gehört. Überwiegend inhabergeführte Geschäfte, Restaurants und Cafés prägen das Zentrum. Sie behaupten sich bis heute gegen Konkurrenz aus Online-Handel und dem nahen Oberzentrum.

Inzwischen haben Einzelhandel und Gastronomie einen veränderten Bedarf an Flächen, Sortiment und Aufenthaltsqualität. Ein Runder Tisch mit Eigentümern und Mietern soll die Innenstadtentwicklung begleiten. Unsere City braucht neue Ideen als Impulse!

Gemeinsam mit einem Investor möchte ich das sanierungsbedürftige Parkdeck am Europaplatz durch einen Einzelhandelsbaustein mit kleinteilig gegliederter Ladenfläche ersetzen. Von diesem neuen Frequenzbringer profitiert ebenfalls der bestehende Einzelhandel. Neben den erforderlichen Parkplätzen entstehen dabei auch neue Wohnungen.

Die Nahversorgung in den Stadtteilen muss für die Zukunft gesichert und verbessert werden. Ich möchte kurzfristig Erweiterungen an vorhandenen Standorten ermöglichen und für die Stadtteile ohne eigene Nahversorgung ein mobiles Grundangebot ergänzen.

Familien leben gerne in Baunatal. Das verpflichtet Politik, Verwaltung und Bürgermeister. Bei der Modernisierung von Kita-Strukturen hat sich gezeigt, wie flexibel und gut ausgebildet unsere Erzieherinnen und Erzieher sind. Sie leisten hervorragende Arbeit und die Stadt für gute Bedingungen.

Deshalb ist Fachkräftemangel in Baunatal bisher kein spürbares Problem. Allen Kindern in Baunatal von Geburt an gleichgute Chancen zu bieten, ist Aufgabe der Baunataler Kindertagesstätten. Als Baudezernent habe ich bereits ein Bau- und Sanierungsprogramm für die Kitas entwickelt, um sie zügig und bedarfsgerecht zu modernisieren.

Die nächste große Herausforderung wird die Umsetzung der Ganztagsbetreuung in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/27 sein. Auch hier wird Baunatal im Pakt für den Ganztag gemeinsam mit dem Landkreis als Schulträger voran gehen.

Um das möglichst wirtschaftlich bei gleichbleibend hohen Qualitätsstandards umzusetzen, möchte ich freie Träger stärker einbinden.

Familie ist im Wandel. Baunatal wird älter. Die klassische Großfamilie gibt es nicht mehr. Dafür sind Senioren leistungsfähiger denn je. Gleichzeitig steigt mit der Lebenserwartung die Quote pflegebedürftiger Menschen. Deutschlandweit fehlen Pflegefachkräfte und finanzielle Ressourcen.

Baunatal leistet dabei zusammen mit den Wohlfahrtsverbänden Überdurchschnittliches. Ältere Menschen können sich immer vielfältiger sinnstiftend in die Stadtgesellschaft einbringen. Das Zentrum in der Rembrandtstraße möchte ich unter dem Titel „Freiraum im Zentrum“ in diesem Sinne erweitern.

Generationenübergreifende und Selbsthilfe-Projekte außerhalb von Leistungen der Pflegekassen können Lücken schließen, sinnvolle Tätigkeit ermöglichen und Lebensqualität verbessern. Senioren wissen, was für sie wichtig und gut ist. Ich möchte ihnen zuhören, Bewährtes fortsetzen und gemeinsam Neues entwickeln!

Baunatal ist eine junge Stadt. Auch ihre Bürgerinnen und Bürger sind jung. Im Schnitt ein Jahr jünger als im Landkreis, etwas älter als im Bundesland Hessen. Das heißt: Jüngere Mitbürger fühlen sich in Baunatal wohl. Allerdings verlassen noch immer viele ihren Heimatort.

Junge Menschen fragen früher nach dem Sinn dessen, was sie tun. Jetzt gilt es, die Perspektiven für Jugendliche und Schulabgänger noch interessanter zu gestalten. Mit Studienstandorten, außerschulischen Bildungsorten, vor allem aber interessanten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen in innovativen Betrieben, werden gute Gründe haben hier zu bleiben.

Baunatal hat nicht nur die meisten Vereinsmitglieder in der Region, sondern Baunataler Vereine zählen auch die größte Zahl jugendlicher Mitglieder. Gleichzeitig gibt es eine große Zahl junger Menschen, die sich in klassischen Vereinsstrukturen nicht wohlfühlen. Der neugestalteten Skaterpark, eine Streetball-Anlage, Bolzplätze und Graffitis an Fußgängertunnel oder Tennishalle kann nur der Anfang sein.

Ich möchte das Junge Forum in Baunatal stärker einbinden, weil junge Menschen viel besser wissen, was für sie gut ist und sie ein gutes Gespür für die Zeichen der Zeit haben. Wenn wir „Älteren“ den Rahmen bieten, werden die jungen Baunatalerinnen und Bauntaler diesen ideenreich und sinnvoll ausfüllen!

Im Wandel liegen Chancen! Der Wegfall von Aufgaben und weitere Umstrukturierungen in der Verwaltung haben bereits Stellen eingespart. Wir werden effizienter. Gleichzeitig muss der Wandel im Rathaus als offene, bürgerfreundliche Anlaufstelle digital und analog gestaltet werden. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, die mit mir diese Herausforderungen im Sinne der Bürgerinnen und Bürger anpacken.

Der große Konsens der politisch Verantwortlichen hat in den letzten Jahren schwierige Entscheidungen ermöglicht, die gemeinsam getragen werden. Das hat Baunatal trotz angespannter Haushaltslage handlungsfähig gehalten. Ich möchte diesen Kurs fortsetzen:

  • In der Verwaltung die notwendigen Reformen mit einer Aufgabenkritik fortsetzen.
  • Eine smarte Digitalisierung mit Sinn und Verstand weiterführen sowie im Dialog mit den Einwohnern weiterentwickeln.
  • Gemeinsam mit Wirtschaft, Vereinen und dem Stadtmarketing neue Aufgaben wie die Förderung des Tourismus, eine ausgewogene Vermarktung der Sportstätten und die stärkere Vernetzung der Kunst- und Kulturszene umsetzen.
  • Eine Nachfolgeidee für das Sportbad entwickeln und mit einem Investor umsetzen.

Ehrenamtliches Engagement in Vereinen, Feuerwehren und Rettungsorganisationen gehört schon immer zur Idee von Baunatal.

Baunatal unterstützt Ehrenamt, Vereine und Organisationen überdurchschnittlich. Vereine und Verbände haben es der Stadtgesellschaft in schwierigen Zeiten gedankt. Ein großartiges Beispiel war der soziale Zusammenhalt in der Bewältigung der Corona-Pandemie. Dabei wurde den Vereinen in jüngerer Zeit einiges abverlangt. Deshalb gehört es nun zu den Aufgaben der Stadt, sie so auszustatten und zu unterstützten, dass sie Ihrer großen gesellschaftlichen Aufgabe auch in Zukunft gerecht werden. Die Vereine haben gute Ideen und sind bereit für Veränderungen. Danke!

Vereine direkt zu fördern, kostenlos Räume, Plätze und Infrastruktur bereitzustellen, Veranstaltungen, Wettkämpfe oder erforderliche Investitionen zu unterstützen, war immer eine gute Idee und muss auch zukünftig zu den Aufgaben der Stadt gehören.

Eine kommunale Wärmeplanung und den Förderantrag zur Modernisierung des Fernwärmenetzes hat Baunatal unter meiner Verantwortung sehr früh auf den Weg gebracht. Die nächsten Schritte sind:

  • Gründung einer Baunataler Energiegesellschaft, um den Ausbau erneuerbarer Energien und der Fernwärme mit Partnern aus der Energiebranche wirtschaftlich voranzutreiben.
  • Die Gründung der Bürgerenergie Kassel West als Beteiligungsmodell für alle Bürgerinnen und Bürger unterstützen und begleiten.
  • Die Gründung eines Energie- und Klimabeirates mit sachkundigen Einwohnern zur Beratung der Stadt und Begleitung der städtischen Aktivitäten.

Um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und unsere Stadt widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen zu machen, werde ich alle Aktivitäten für Stadtbegrünung, Ressourcen- und Artenschutz fortsetzen. Dazu gehören beispielsweise die Stammbaumpflanzungen, extensive Blühflächen, Renaturierung von Schotterflächen, „Wettbewerb lebendige Vorgärten“ sowie Erhalt und Pflege unserer 28.000 Stadtbäume.

Wir alle werden jeden Tag älter. Glücklicherweise gleichzeitig auch reifer und erfahrener. Nach der Karriere oder als Rentner in Baunatal zu leben, muss eine gute Idee sein. Im Alter pflegebedürftig zu werden, darf kein Grund sein, den Lebensmittelpunkt zu verändern oder Kontakte zu verlieren

Baunataler Senioren und solche die es in den nächsten Jahrzehnten ganz sicher werden, dürfen von ihrer Heimatstadt erwarten, dass sie immer wieder auf veränderte Anforderungen für Seniorinnen und Senioren eingeht und auch für das Alter mit der Zeit geht.

Senioren brauchen adäquate Angebote, generationenübergreifende Wohnformen und immer wieder neue Ideen für neue Möglichkeiten sich einzubringen und Teil der Stadtgesellschaft zu sein. Vor allem eine gute Gesundheits- und Nahversorgung. Ich möchte zusammen mit den älteren Generationen Ideen sammeln zu einem Plan für ein seniorenfreundliches und -gerechtes Baunatal.